Superfoods wie Chia-Samen, Goji-Beeren & Co. reisen um die Welt, bevor sie in unseren Geschäften landen. Was viele nicht wissen: Für die Superhelden gibt es heimische Alternativen und sie stärken dein Immunsystem genauso gut. Ich verrate dir meine Favoriten und verlinke dir feine Superfood-Rezepte.
Was ist Superfood?
Als Superfood gelten Lebensmittel, die besonders viele Vitamine, Mineralien oder Nährstoffe enthalten und damit einen Gesundheitsvorteil bringen sollen. Vor allem jetzt im Winter sollten wir etwas für unsere Abwehrkräfte tun. Chia-Samen, Goji-Beeren und Acai sind nur einige dieser bekannten Superlative der Foodszene, jedoch stammen fast alle diese Nahrungsmittel aus Übersee und werden in die Schweiz importiert. Wirfst du die langen Transportwege, die Umweltbelastung, Arbeits- und Anbaubedingungen ferner Länder und nicht zuletzt die hohen Preise in die Waagschale, sind diese Nahrungsmittel doch gar nicht mehr so "super". Umso besser, dass die kleine Schweiz viele Alternativen zu bieten hat.
Ich bin mir bewusst, dass ich hier nichts Neues erzähle und es schon zahlreiche Artikel über Superfood aus der Schweiz gibt. Es dürfte den meisten somit klar sein, dass die Schweiz mithalten kann. ABER: Viele Menschen, zum Beispiel junge Trendbewusste, kaufen häufig ausländische Produkte. Darum will ich mit diesem kleinen "Reminder" alle dazu ermuntern, vermehrt auf regionale und lokale Produkte und Produzenten zu setzen. Ganz nach dem Motto des StadtLand-Blogs: "Wissen, woher was kommt".
So ersetzt du ausländisches Superfood durch Schweizer Superfood
Leinsamen statt Chia-Samen aus Mexiko
Meist werden Chia-Samen in Müesli oder Smoothies verwendet. Die Samen sind vor allem für ihre wertvollen Omega-3-Fettsäuren sowie ihren Gehalt an Kalzium und Eisen bekannt. Die Nährwerte des heimischen Leinsamens unterscheiden sich kaum von denen des mexikanischen Gegenstücks. Einzig im Preis gibt es einen deutlichen Unterschied: Während man für Chia-Samen in Bio-Qualität Fr. 22.50 pro Kilo zahlen muss, sind Bio-Leinsamen schon für Fr. 7.40 pro Kilo zu bekommen.
Hirse statt Quinoa aus Peru
Sie ist reich an Eiweiss, Magnesium und Eisen, zählt wie Amaranth und Buchweizen zu den Pseudogetreidearten und ist besonders beliebt, weil es sich hier um glutenfreies Superfood handelt. Aber auch dieheimische Hirse hat einiges zu bieten. Hirse gilt nämlich als mineralstoffreichstes Getreide, enthält zahlreiche Vitamine, ist eiweissreich und ja, sogar glutenfrei!
Übrigens: Quinoa wird inzwischen sogar in der Schweiz angebaut. Aufgrund des ökologischen Gleichgewichts sollte jedoch des Öfteren auf heimisches Getreide wie zum Beispiel Hirse und Buchweizen, beide ebenfalls glutenfrei, zurückgegriffen werden.
Randen statt Maca aus Peru
Die Wurzel aus den Anden soll vor allem den schnellen Muskelaufbau fördern und generell die sportliche Leistungsfähigkeit steigern. Randen, als Gemüse oder als Saft, verbessern ebenfalls die sportliche Ausdauer, können den Blutdruck senken, stärken das Immunsystem und wirken entzündungshemmend. Wegen des beeindruckenden Gehalts an Vitamin C, B-Vitaminen und Provitamin A sowie Eisen, Kalzium, Protein, Magnesium, Natrium und Phosphor haben Randen den Superfood-Titel absolut verdient.
Heidelbeeren statt Acai-Beeren aus dem Regenwald
Die Acai-Beere aus den Anden enthält besonders viele Antioxidantien und Nahrungsfasern. Unsere Heidelbeeren sehen der Acai-Beere nicht nur zum Verwechseln ähnlich, sie haben auch eine ähnliche Zusammensetzung der Vitamine. Als weitere einheimische Alternativen eignen sich: Brombeeren, Holunderbeeren (nur gekocht geniessen, nie roh) und dunkle Kirschen.
Federkohl statt Spirulina aus dem Meer
Spirulina ist eine blaugrüne Alge, die sehr protein- und vitaminhaltig ist. Das enthaltene Chlorophyll wirkt entgiftend, schützt das Immunsystem und bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung. In der Schweiz ist zwar kein Meer zu finden, jedoch wirst du im Wald fündig. Wildkräuter wie Brennnesseln oder Bärlauch sind ideale Chlorophyll-Lieferanten. Auch Feder- oder Grünkohl sind hervorragende Alternativen zu Spirulina. Federkohl wirkt zellschützend und stärkt das Immunsystem.
Fazit
Es ist unumstritten, dass all dieses Superfood super Inhaltsstoffe enthält. Aber nur weil ein Nahrungsmittel auf 100 g extrem viel von einem bestimmten Nährstoff enthält und somit als extrem gesund eingestuft wird, heisst das noch lange nicht, dass wir auch so viel davon essen können oder wollen. Oder anders gesagt: Wir nehmen von diesen Inhaltsstoffen meist nur kleine Mengen auf. Wir dürfen daher keine Wunder erwarten. In erster Linie profitieren vor allem die Händler und Vertreiber.
Trotzdem weckt der Trend wieder das Bewusstsein für gesunde, ausgewogene Ernährung und wertvolle Lebensmittel. Dank Popeye wissen wir schon im Kindesalter, dass Spinat echtes "Superfood" ist. Kleine Randnotiz: Spinat ist übrigens nicht wegen seines Eisengehalts ein Superfood – dieser ist nämlich gar nicht so hoch –, sondern wegen seines Gehalts an Kalzium und Kalium. Also Augen auf beim nächsten Einkauf! Durch bewusstes und ausgewogenes Konsumieren fördern wir nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch die der Erde und die Umwelt.
Milch ist auch ein super Superfood
In ihr steckt gleich eine ganze Palette an wertvollen Inhaltsstoffen im richtigen Mischverhältnis. Milch und Milchprodukte lassen sich bestens mit pflanzlichen Nahrungsmitteln kombinieren. 3 Portionen am Tag sind ideal. Besonders das Kalzium und Eiweiss in der Milch unterstützen unsere Zahn- und Knochengesundheit und helfen uns wirksam bei der Gewichtskontrolle. Und du kannst dich bei Schweizer Milch und Milchprodukten auf die hohe Qualität verlassen.
Ihren Bericht finde ich wunderbar-dringend nötig, dass jemand darauf hinweist, dass wir genug wichtige Nahrungsmittel haben in unserer Nähe
Vielen Dank, Brigitte Koller
Vielen Dank liebe Brigitte.
Herzliche Grüsse Muriel
Ein Superbeitrag unter dem Motto: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute vor der Haustüre wachsen tut.
Exakt, ein bisschen mehr Achtsamkeit :-) Danke für dein Feedback, Edi!
Herzlichst, Muriel
...und Berner Aronia statt welche aus Rumänien oder Bulgarien, oder statt synthetische Antioxidantien (zur Bindung und Abbau gesättigter Fettsäuren aus konservierten Lebensmitteln und fastfood).
www.berneraronia.ch Garantiert im Kanton Bern angebaut
Lieber Niklaus,
Die Berner Aronia habe ich bisher nicht gekannt. Danke für den Tipp.
Herzlichst, Muriel
Hoi Muriel
Finde es gut, deine Erinnerung, denn zu viele Menschen kaufen die Ausländlichen Beeren und Gemüse, meien denn noch , sie haben was gutes gegessen :-)
Liebe Margrit
Genau dort liegt das Problem. Danke für dein Feedback.
Herzliche Grüsse, Muriel
Du schreibst mir aus der Seele. Regional Kochen heisst gesund essen und das mit gesundem Menschenvestand heisst auch kostengünstig. Es braucht nicht jeden Tag Fleisch und unsere Produkte selbst gekocht ist schon super.
Absolut! Vielen Dank liebe Silvia.
Herzliche Grüsse, Muriel
Danke Muriel für deinen Beitrag. Obwohl ich nicht unbedingt den Superfood-Hype mitmache (-->Ausgewogen essen bringt einem am weitesten bzgl. Gesundheit und Wohlbefinden), finde ich deinen Ansatz die heimischen Produkte zu bevorzugen einen exzellenten Ansatz. Es ist jedoch Vorsicht geboten bei den erwähnten Lebensmittel: In der Schweiz gekauft heisst nicht, das sie auch hier angebaut/hergestellt wurden. Z.B. Beeren im Winter sind ganz bestimmt von weit herangereist! Also am besten die Packung beachten oder das Verkaufspersonal fragen ob auch die Schweiz wirklich in den leckeren Lebensmittel steckt.
Zum Federkohl noch eine Frage:
Oft wird es empfohlen grünes Blattgemüse roh zu essen, da gekocht viele deren wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen. Gilt dies auch für Federkohl?
Hoi Christoph
Ich bin ganz deiner Meinung: Man sollte beim Einkaufen auf Regionalität und Saisonalität achten. Frische Beeren etwa gehören natürlich erst im Sommer auf den Einkaufszettel und auch dann sollte man die Herkunft mit einem Blick auf die Verpackung prüfen.
Zu deiner Federkohl-Frage: Federkohl kann man tatsächlich auch roh essen. Etwa fein gehackt oder in dünne Streifen geschnitten in einem Salat oder püriert in einem Smoothie. Nährstoffschonend kannst du Federkohl zubereiten, wenn du ihn nur kurz blanchierst oder in Butter andünstest.
Freundliche Grüsse, Muriel
Guten Tag Muriel
Besten Dank für deine Promotion für Schweizer Produkte, gerade einheimisches Wintergemüse, wie Wirz, Kabis, Kalettes, Federkohl, Randen etc sind wahre Vitaminbomben!
Es gibt aber auch Quinoa aus der Schweiz, in IP-Suisse Qualität, kaufen kannst du diesen z.B. im Schürlädeli in 3232 Ins, wie auch viele andere regionale Produkte, möglichst direkt vom Produzenten...
Freundliche Grüsse
Liebe Doris,
Danke für dein Feedback und ebenfalls tollen Tipps zu regionalen Produkten.
Herzlichst Muriel
Grundsätzlich ein guter Artikel den ich grösstenteils sehr unterstütze und selbst auch keinen Grund sehe warum ich mir z. B. Acai Beeren aus Übersee kaufen sollte jedoch aber mit dem letzten Absatz seine Qualität verliert.
Milch hat wie erwähnt wertvolle Inhaltsstoffe, welche aber wertlos werden da Milch im Körper stark säurebildend wirkt und dieser um diese Säure zu kompensieren mehr Mineralstoffe aus dem Körper aufwenden muss als ihm die Milch dafür jemals liefern könnte.
Daher ist für den Körper der Konsum von Milch ein reines Verlustgeschäft und kann und darf in keinster Weise als Superfood angepriesen werden.
Zudem wird die Nahrung der Kühe oftmals zusätzlich mit Kraftfutter ergänz welches grösstenteils in Übersee angebaut wird und ebenfalls importiert werden muss.
Wenn wir nun noch die Umweltbilanz der Milch betrachten auch wenn sie mit reinen innländischen Futtermitteln in der konventionellen Landwirtschaft hergestellt wird ist leider die CO2 Billanz immer noch schlechter als von einem per Schiff importieren pflanzlichen Nahrungsmittel.
Somit darf Milch weder als Superfood noch gegenüber pflanzlichen Lebensmitteln als nachhaltiges Produkt angepriesen werden, wenn zudem diverse pflanzliche Lebensmittel einen ungemein wertvollern Calcium Lieferanten darstellen.
Lieber Philippe
Merci für deinen Kommentar. Gerne möchten wir auf deine diversen Kritikpunkte zur Milch eingehen. Thema Kuhfutter/CO2: Mehr als 90% des Kuh-Futtermittels wird in der Schweiz produziert. Zudem besteht der Rationsplan der Kuh zu 80% aus Wiesenfutter. Ein grosser Teil des Kraftfutters besteht aus entstandenen Nebenprodukten der Nahrungsmittelkette. Für uns Menschen sind dies „Abfallprodukte“, für die Kuh jedoch energie- und proteinreiche Nahrungsquellen. Das Ganze muss als Kreislauf betrachtet werden. Dazu kommt: Die Schweiz ist ein Grasland, 2/3 der landwirtschaftlichen Fläche sind Grasland. Die Wiesen und Weiden, auf denen unsere Kühe heute grasen, sind überaus wichtige CO2-Senken – d. h. sie speichern viel CO2. Extensive Monokulturen, wie im Ausland, haben viele negative Folgen für die Umwelt, da durch Rodungen wichtige CO2-Speicher verloren gehen. Dazu verursacht der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Monokulturen erhebliche Lachgas-Emissionen. Bei deiner Darstellung zum Thema Milch und Ernährung irrst du dich. Milch ist nicht stark säurebildend. Ernährungswissenschaftliche Forschungen zum Säure-Basen-Haushalt zeigen ein differenziertes Bild: Molke liefert Basen, Kefir ist neutral, Milch, Joghurt und Buttermilch gelten als vernachlässigbar schwache Säurebildner. Im Käse liegt die Milch in konzentrierter Form vor, entsprechend hoch sind der Eiweissgehalt und die säurebildende Wirkung. Sowohl pflanzliche als auch tierische Proteinquellen wie Getreide, Hülsenfrüchte, Tofu, Milch/Milchprodukte, Käse, Fleisch, Eier sind mittel bis sehr starke Säurebildner. Entscheidend für das Gleichgewicht ist nicht, sie zu meiden, sondern sie in jeder Mahlzeit mit reichlich basenliefernden Gemüse, Salaten, Früchten und auch Kartoffeln zu kombinieren. Ganz ähnlich verhält es sich mit deiner Aussage zum Kalziumgehalt. Ernährungswissenschaftlich gibt es keine Zweifel: Milch und Milchprodukte sind sehr gute Kalziumlieferanten. Ebenso gilt, dass auch pflanzliche Nahrungsmittel Kalzium enthalten. Am besten profitiert der Körper wiederum von der Kombination.
Herzliche Grüsse, dein StadtLand-Team