Bringst du in der Adventszeit auch gerne ein Stück fein duftenden Wald in dein Wohnzimmer? Ich baue selber Tannenbäume an und erzähle dir, was alles dahintersteckt. Dazu verrate ich dir meinen Tannen-Favoriten und praktische Tipps zur Weihnachtsbaumpflege.
Jedes Jahr im März setze ich in unseren Tannenbaumplantagen mit meinem Team mehrere Hundert junge Tannen. Dort stehen auch schon viele ältere Nadelbäume. Das Setzen ist einfach und bei uns ausschliesslich Handarbeit: mit der Schaufel graben wir ein Loch und setzen die zarten Pflänzchen ein. Fertig. Aber: Damit daraus in den nächsten zehn Jahren stattliche Weihnachtsbäume heranwachsen, brauchen sie viel Pflege und Aufmerksamkeit.
Im Sommer sind wir damit beschäftigt, die Bäume zu formen und sie bei Bedarf zu wässern. Im Oktober werden die Grünäste geschnitten, das sind Tannäste von circa einem Meter Länge. Sie eignen sich als Dekomaterial für Adventskränze und Adventsfenster sowie als Deckäste im Garten. Sobald der Weihnachtsbaum seinen Dienst getan hat, kannst du seine Äste übrigens noch gut zum Abdecken deiner Gartenbeete oder Balkonkisten verwenden.
Dein Weihnachtsbaum liefert Sauerstoff
Im November und Dezember schneiden wir die schönen Bäume raus und verpacken sie für den Verkauf. Ein Tannenbaum von 1.50 Meter Höhe steht in der Regel etwa zehn Jahre in unserer Anlage. Während dieser Zeit bindet er etwa 23 kg Kohlendioxid und produziert gleichzeitig 16 kg Sauerstoff. Ausserdem wächst der Baum bei uns an Stellen, die für Ackerbau nicht geeignet sind.
Bilder und Legenden: Philipp Gut, IG Suisse Christbaum
Nordmann oder Korktanne?
Wir pflanzen vor allem Nordmanntannen, weil diese bei den Kunden besonders beliebt sind. Sie tragen dunkelgrüne Nadeln, die auf der Unterseite zwei weisse Streifen aufweisen. Die Nadeln sind weich und an der Spitze abgerundet. Entgegen ihrem Namen stammt die Nordmanntanne übrigens nicht aus Skandinavien, sondern hat ihren Ursprung im östlichen Kaukasus.
Die Rottanne belegt den zweiten Rang in der Kundenbeliebtheit. Sie ist die häufigste Baumart in Schweizer Wäldern. Ihre Nadeln sind spitzer und steifer als die der Nordmanntanne. Da sie die Nadeln bei Trockenheit rasch verliert, passt sie besser in ungeheizte Räume. Falls die Rottanne in der warmen Stube zum Einsatz kommt, solltest du sie in einen Ständer mit Wasser stellen und wenn möglich regelmässig Einsprühen mit Wasser.
‚‚Die Korktanne hat eine hübsche bläuliche Farbe, duftet fein nach Zitrone und hält sich lange.‘‘
Mein Favorit: die zitronige Korktanne
Für mich als Waldliebhaberin bringt die Adventszeit eine gute Ausrede, endlich mal den Baum ins Wohnzimmer zu bringen! Persönlich mag ich am liebsten die Korktannen. Gemeinsam mit den Blautannen und den Engelmannsfichten machen sie nur einen kleinen Teil unseres Baumbestandes aus, weil sie noch relativ unbekannt sind. Sie duftet fein nach Zitrone und passt mit ihrem schmalen Wuchs in fast jede Stube.
Mit meinen fünf Tipps hast du lange Freude an deinem Weihnachtsbaum.
1. Lagere deinen Baum nach dem Kauf so lange wie möglich draussen an einem kühlen, feuchten Ort.
2. Stelle den Baum in einen Ständer mit Wasser. So kann er weiterhin Wasser aufnehmen und bleibt dadurch frisch.
3. Decke den Boden vor dem Aufstellen mit einem Tuch oder einer Plastikfolie ab. So geht das Putzen nach dem Abräumen einfacher.
4. Keine Angst vor dem Netz: es geht am einfachsten, wenn du den Baum so lange wie möglich im Netz lagerst, denn schon kurze Zeit nach dem Entfernen des Netzes nehmen die Äste wieder ihre natürliche Stellung ein.
5. Nach den Festtagen kannst du deinen Baum der Grünabfuhr mitgeben oder als Abdeckmaterial im Garten verwenden.
Komm doch am 21. und 22. Dezember auf dem Gysihof vorbei und wähle den zu dir passenden Tannenbaum selber aus und geniesse unseren Weihnachtsbaum-Event. Oder schau dir das Video an.
Du bist auf der Suche nach dem Richtigen Weihnachtsbaum? Die Christbaum-Broschüre liefert Infos zu Preis und Haltbarkeit sowie Tipps zu Kauf, Pflege und Sicherheit.
Danke viumau für deine Ratschläge zum Länger-Erhalten des Tannenbaums.
Eigentlich wollte ich schon vor vielen Jahren irgendeinen Sack konstruieren, den man ev. mit einem Reissverschluss oder Klettverschluss zubinden könnte, um dann den Tannenbaum nach den schönen Festtagen ohne Nadelverluste auf den Parkettboden aus dem Zimmer und noch über die Treppe entsorgen könnte! Denn Sack sollte nachhaltig sein und nächstes Jahr wieder brauchbar!
Ev. gibt es so was!
Lieber HansPeter, leider kann ich dir auch nicht wirklich weiterhelfen. Bis jetzt habe ich noch nie so einen Sack gesehen. Aber vielleicht kannst du ja einen Stoffsack nähen oder nähen lassen. Dann kannst du auch gleich die Grösse des Sackes bestimmen. Tut mir leid, kann ich dir keine bessere Antwort geben. Herzliche Grüsse, Rahel