Freust du dich gerade auch so sehr über die super Beeren-Saison 2018? Mein Tipp: Jetzt sofort geniessen: Beeren sind sensibel und kurzlebig! Ich verrate dir, wie du die zarten Dinger profimässig behandelst und verlinke dir Rezepte für feine Beeren-Desserts.
Es ist Beerenzeit. Ich schiebe mir in meinem Garten Himbeere um Himbeere direkt ab Strauch in den Mund. Wunderbar süss-säuerlich-erfrischend! Aber was geschieht mit den Beeren, die ich in einer Schale gesammelt habe!? Einmal gut wässern, kräftig schütteln und schon hat man den Brei: Die Himbeere, ein zartes Ding, verträgt kein Wasser. Sie wird matschig, wässrig, verliert dadurch auch an Geschmack.
Beerengenuss fängt beim klugen Einkauf an
Die meisten Beeren sind nach der Ernte hoch empfindlich. Abgesehen von den Stachelbeeren reifen sie nicht nach. Sie müssen also vollreif gepflückt werden. Kulturheidelbeeren, Johannis- und Stachelbeeren halten sich im Kühlschrank bis zu zehn Tage. Alle anderen Beeren machen nach ein, zwei Tagen schlapp - selbst wenn sie korrekt dunkel und kühl gelagert werden. Der beste Umgang mit diesen Sensibelchen fängt daher beim klugen Einkauf an:
Sei behutsam, wir haben es mit Softies zu tun. Lege die Beeren sorgfältig in deine Tragtasche. Jede Purzelpartie wird sich sonst rächen.
Waschen oder nicht waschen?
Muss ich sie waschen? Nein, sie mache das auch nicht, sagt mir Monika Galliker, Beerenbäuerin aus Beromünster LU, bei der ich gerne einkaufe. Und haben die Erntehelfer, die jede Beere von Hand pflücken, saubere Hände? Ja, versichert mir die Bäuerin meines Vertrauens. Es gibt dazu strenge Hygienevorschriften für die Pflücker, bestätigt mir auch der Schweizer Obstverband: „Waschen der Beeren ist nicht nötig.“
Gilt das auch, obwohl sie gespritzt werden? Beeren, insbesondere Erdbeeren, sind anfällig für Krankheiten, Fäulnis und Pilzbefall. Daher müssen die Beerenproduzenten Schutzmassnahmen treffen: Viele setzen Nützlinge ein, um die Schädlinge in Schach zu halten. Sie schützen ihre Beeren in Folientunnels oder Gewächshäusern gegen übermässig feuchte Witterung. Ganz ohne direkte Bekämpfung mit natürlichen oder synthetischen Spritzmitteln gehe es nicht, sagen viele Bauern. Daher sind Rückstandsspuren möglich. Nach dem aktuellen Wissensstand seien diese aber ungefährlich, versichern die zuständigen Behörden.
Beeren sind eine Vertrauensfrage
Will ich nun darauf vertrauen, dass die Vorschriften strikt genug sind, oder nicht? Ich bin unsicher, frage auch noch einen Biobauern: Er sagt mir, er würde seine Beeren nie waschen, schliesslich unterlägen Bio-Beeren noch strengeren Regeln. Entscheide also selbst! Suche dir, wenn möglich, einen Beerenbauern deines Vertrauens. Wenn du sie sofort geniessen willst, dann gönn sie dir ungewaschen. Ich selbst setze in der Regel auf Bio-Ware oder Beeren aus dem eigenen Garten. Falls man die Beeren doch waschen will, kann man so vorgehen:
Restlos verwerten und geniessen
Angedrückte, leicht angeschlagene Beeren kannst du rüsten und ...
... zu einem Milchshake oder Smoothie mixen.
... zu einem Beerenpüree verarbeiten. Dieses als Brotaufstrich, Dessert-Sauce oder Beigabe im Naturejogurt verwenden (hält ca. 14 Tage im Kühlschrank).
... einfrieren (etwa 10 Monate lagerbar).
... dörren: Erdbeeren in Scheibchen schneiden und bei tiefer Hitze (ca. 30°C) während etwa 12 Stunden dörren. Übers Müesli streuen.
... zu Konfitüre, Kompott, Chutney, Saft oder Sirup einkochen.
... in Muffins, Kuchen oder Torten verwenden.
Wichtig: Nutze die Saison! Setze auf Jetzt-und-Sofort-und-Alles – denn die Zeit der Beeren ist kurz und duldet keinen Aufschub.
Reife Beeren sind puristisch, also ganz "ohni nüt", schon der Hit. Aber ab und zu darf es natürlich auch ein feines Beeren-Dessert sein. Hier findest du zahlreiche Beeren-Rezepte.