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Mein Name ist Hans Nef. Meine Frau Petra und ich pflegen in Oetwil am See unsere Obstanlage und ziehen Rinder auf. Die Äpfel für Most und Birnen sowie Kirschen für den Edelbrand wachsen an den rund 100 Hochstammbäumen. Tafelobst bauen wir in der Obstanlage etwas weiter weg vom Haus an, nebst den erwähnten Früchten auch Minikiwi und Aprikosen.

Verantwortung wahrnehmen

In und um unsere Obstanlage hausen viele Vögel und Insekten. Wir schätzen diese Tiere sehr und haben deshalb auf unserem Hof nach und nach immer mehr Lebensräume für sie geschaffen. Wir haben zwei Weiher angelegt, Hecken gepflanzt und Dauerweiden mit Totholz- und Steinhaufen aufgewertet. Als Landwirt trage ich eine gewisse Verantwortung, insbesondere in einem Gebiet, das so dicht besiedelt ist wie das nördliche Ufer des Zürichsees. Wir wollen den Leuten ein schönes Naherholungsgebiet bieten. Deshalb engagiere ich mich im Naturnetz Pfannenstil.

Trockenmauern für die Biodiversität

Wir sind eine bunte Truppe: Landwirte, Naturschützer, Gärtner, Landschaftsarchitekten und Gemeindevertreter arbeiten zusammen daran, die Biodiversität in der Region Pfannenstil zu vernetzen. Zum Beispiel helfen wir, wenn eine Privatperson ein Biotop anlegen will oder ein Winzer eine Steintreppe in seinem Weinberg integrieren möchte. Mit diesem Projekt unterstützen wir auch andere Landwirte. Um den ökologischen Leistungsnachweis zu erfüllen müssen wir nämlich mindestens 7% unserer Flächen als Biodiversitätsförderflächen bewirtschaften.

Jeder Einsatz zählt

Daneben bieten wir auch Abendspaziergänge an, bei denen interessierte Anwohner zum Beispiel etwas über Fledermäuse oder Glühwürmchen erfahren. Wir erklären gerne, warum es für die Natur besser ist, auf einer öffentlichen Wiese eine Bienenweide anzusäen statt eines englischen Rasens, oder wie sich ein Flachdach vielfältiger begrünen lässt. Es ist wichtig, dass alle bei der Vernetzung von Biodiversitätsflächen mitmachen, Privatpersonen und Gemeinden inklusive.

Hochstammbäume ersetzen

Auf unserem Betrieb mussten wir 2012 wegen der Bakterienkrankheit Feuerbrand Bäume fällen. Dreissig Hochstämmer und Apfelbäume in der Anlage fielen der Krankheit zum Opfer. Die Bäume haben wir unterdessen ersetzt, denn wir wollen auch für die nächste Generation ein abwechslungsreiches Landschaftsbild erhalten. Die Hochstämmer benötigen viel Pflege, darum müssen sich Landwirte vom Naturnetz Pfannenstil verpflichten, den Baum während 15 Jahren zu pflegen.

„Tier- und Pflanzenarten müssen sich ausbreiten können und sie brauchen den Kontakt zu anderen Populationen, um zu überleben.“

Ökoelemente vernetzen

Wir achten darauf, dass die verschiedenen Ökoelemente vernetzt sind. So können sich Insekten, Vögel oder auch Pflanzensamen vom einen Bereich zum anderen bewegen. Langfristig überleben sie nur, wenn sich verschiedene Populationen durchmischen. Eine schöne Blumenwiese, ein Hochstämmer oder ein Biotop allein bringt also noch nicht viel. Die Abstände zum nächsten Lebensraum sollten möglichst klein sein. Darum ist es wichtig, dass möglichst viele Leute dabei mitmachen. Jeder kann einen Beitrag leisten!

So kannst auch du die Artenvielfalt schützen. 5 Tipps von Hans Nef

  1. Säe auf einem Teil deines Rasens eine Blumenwiese an oder lasse Wildblumen auf deinem Balkon blühen, zum Beispiel mit einem SeedBall.
  2. Achte darauf, einheimische und standortgerechte Pflanzen anzubauen. Auf der Website von Floretia erfährst du, was in deiner Region besonders geeignet ist.
  3. Lebensräume für Wildbienen können ganz einfach selber gebaut werden. Auf Naturschutz findest du eine Bastelanleitung. Oder bestelle ganz einfach einen Wildbienen-Kasten für deine Freunde, Kinder oder dein Gotte-/Göttikind. Das gemeinsame Beobachten macht Spass und liefert Gesprächsstoff.
  4. Lege ein kleines Biotop an, zum Beispiel ein Wassertrog im Garten. Er wird sehr schnell von Molchen und Libellen besiedelt. Funktioniert übrigens auch auf dem Balkon mit einem Kessel, etwas Erde und ein paar einheimische Wasserpflanzen.
  5. Mit einem kleinen Holz- oder Asthaufen schaffst du für verschiedene Kleintieren einen Rückzugsort.

In Zusammenarbeit mit

michiel h.
29. Jul 2019
super bericht!

danke hans, sehr schön und liebevoll geschrieben. gruss michiel

Christoph B.
31. Jul 2019
Kleintiere im Garten - Kann ich ihnen Sicherheit bieten?

Hallo Hans

 

Dein Engagement liegt ganz auf meiner Linie! Wir müssen etwas unternehmen in der Umwelt damit eine liebevolle, diverse und interessante Biosphäre sich darin ansiedelt.

 

Auch wir versuchen das Möglichste in unserem kleinen Garten auf der anderen Seite des Zürichsees (Richterswil) zu tun. Allerdings liegt unser Haus und Garten umrahmt von Strassen, öffentlichen Parkplätze und betonierte Fusswege. Das verursacht einen regelrechten Verkehr vor allem noch deswegen, weil es so nahe zum SBB Bahnhof liegt. Fussgänger sind kein Probleme aber die vielen(!) Autos, Lastwägen, Töffe…. Die bieten echte Gefahr für die Kleintiere. Wie geschickt ist es in einer solchen (misslichen) Lage eine wilde Tierwelt anzusiedeln? Ich will diesen ja keine falsche Sicherheit der Lage geben.

 

Ich danke dir für deine Meinung und Auskunft.

Grüsse

Christoph

StadtLand-Redaktion

Vielen Dank für dein positives Feedback. Du wohnst zwar an einem sehr befahrenen Ort, es macht aber trotzdem Sinn, dass du dich für die Biodiversität stark machst. Von einem Biotop würde ich dir eher abraten, da sonst leider die armen Frösche von den Autos überfahren werden. Ich empfehle dir, dass du dich auf die fliegenden Insekten konzentrierst. Zum Beispiel Insektenhotels platzierst oder eine Bienenweide ansäst. Diese Tierchen haben ganz sicher auch bei deinem Standort die Möglichkeit, sich auszubreiten.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen mit meiner Auskunft

Liebe Grüsse

Hans

Ella S.
04. May 2020
ein gutes Beispiel für Alle!

Wunderbar! Es wäre ein Lichtblick in die Zukunft wenn alle Bauern und Landwirte etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun. So könnte das Vogel-und Insektensterben vielleicht aufgehalten werden und unsere Kinder/Enkel können in einigen Jahren noch Vogelgezwitscher und andere Geräusche unserer einheimischen Tierarten erleben. Leider wird überall zu intensiv „gesäubert" und alle Wiesenränder, sogar im Wald permanent abgemäht. In Stadtrandsiedlungen mähen Rasenroboter jegliches Leben nieder. Ich sehe da leider kaum Veränderung in eine andere Richtung. Gerne unterstütze ich die Erhaltung der Naturwiesen und mit ihnen deren Artenvielfalt.

Vielen Dank für Ihren schönen Beitrag und Tips mit Fotos!

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