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Mein Name ist Matthias Müller. Zusammen mit meiner Frau Manuela baue ich im thurgauischen Steinebrunn Beeren an: Brombeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Erdbeeren und neu auch Maibeeren. Wir sind fasziniert von den kleinen, süssen Vitaminbomben. Den Sunnehof bewirtschaften wir in zweiter Generation. Wir versuchen, die 14 Hektaren Beeren möglichst effizient anzubauen und unsere Ressourcen sparsam zu nutzen. Nebst den 140 Helfern, die in der Hochsaison im Juli unsere Beeren pflücken, sind auch Insekten für uns sehr wichtig.

Toughe Hummeln

Damit wir überhaupt Beeren ernten können, müssen die Blüten in unseren Beerenanlagen bestäubt werden. Bienen mögen nur Temperaturen ab 14°C, Hummeln fliegen dagegen schon aus, wenn es 8°C warm ist. Etwa ab Mai können wir also auf die Bienen zählen, die im Bienenhaus auf dem Hof zu Hause sind. Fast alle unsere Beeren gedeihen unter Plastiktunneln. Unsere Hauptkultur, die Erdbeeren, bauen wir in spezieller Erde, "Substrat" genannt, in 1.20 Meter Höhe an. So sind sie früher reif und müssen bereits im April bestäubt werden.

Zum Bestäuben brauchen wir die Hummeln. Sie werden in einer Box geliefert, und diese wird in der Erdbeeranlage aufgestellt. Pro Box fliegt ein Hummelvolk von 120 bis 150 Arbeiterinnen umher. Sie sind fleissig: Wenn innerhalb von 10 Minuten durchschnittlich 18 Hummeln zum Kasten zurückkehren, werden pro Box täglich rund 260'000 Blüten besucht.

Fleissige Bienen

Wenn die warmen Temperaturen endlich auch unsere Bienen aus ihrem Haus locken, herrscht in der Obstanlage geschäftiges Treiben - eine wahre Freude! Angst braucht aber kein Mitarbeiter zu haben. Für die Bienen und Hummeln gibt es genügend Blüten, und sie sind so beschäftigt, dass kaum jemand gestochen wird.

 

Imkern ist kein Honigschlecken!

Mein Bruder hat das Management der Bienen von unserer Mutter übernommen.  Nachdem er wieder einmal gestochen worden war, wurde ihm jedoch bewusst, dass er auf das Bienengift allergisch reagiert. Ich habe erwartet, dass er nach dem Bescheid die Imkerei an den Nagel hängt, aber für ihn war das keine Option. Er kaufte sich einen besseren Schutzanzug, betritt das Bienenhaus nie mehr alleine und macht zusätzlich eine Allergie-Behandlung. Ich bin auch froh, dass er sich durch die bakterielle Bienenkrankheit Sauerbrut, die ihn letztes Jahr eines von drei Völkern gekostet hat, nicht unterkriegen lässt. Im Gegenteil: Er möchte das Bienenhaus, das Platz für 20 Völker bietet, nach und nach füllen.

 

Wildbienen leisten Hilfe

Zusätzlich zu den Bienen und Hummeln fliegen auf unserem Hof auch Wildbienen umher. Bei den aufgehängten Wildbienen-Hotels herrscht jeweils munteres Treiben! Im ersten Jahr, nachdem ich die Hotels installiert hatte, war ich ein bisschen enttäuscht und dachte, dass das eine Fehlinvestition war. Ich freute mich aber umso mehr, als im zweiten Jahr bereits  viele "Hotelgäste" eingezogen waren und ihren Kolleginnen, den Hummeln und Bienen, Hilfe leisteten.

Natürlicher Pflanzenschutz: Freund trifft Feind

Insekten übernehmen auf unserem Betrieb nicht nur die Bestäubungsarbeit. Auch für die Schädlingsbekämpfung setzen wir in der Tierwelt natürlich vorkommende Feinde ein. So müssen wir nur selten synthetische Pflanzenschutzmittel ausbringen. In der Erdbeeranlage haben wir manchmal mit Spinnmilben zu kämpfen. Sie saugen den Zellsaft aus den Blättern, und wenn der Befall zu gross ist, verfärben sich die Blätter und trocknen ein. Dagegen setzen wir Raubmilben ein, die die Spinnmilben fressen. Auch die kleinen Thripse, ein anderes Insekt, werden von Raubmilben gefressen. Ein weiterer Schädling, den wir Obstbauern fürchten, sind Blattläuse. Sie saugen ebenfalls den Zellsaft aus den Blättern und lassen ihre Abfallprodukte zurück. Die Pflanze wird geschwächt und produziert keine schönen Früchte mehr. Dagegen setzen wir die Schlupfwespe ein.

Mit Schnecken haben wir glücklicherweise nicht mehr zu kämpfen, da unsere Erdbeeren im Gegensatz zu Felderdbeeren in luftiger Höhe gedeihen. Was diese Anlage sonst noch für Vorteile bietet, erfahrt ihr in meinem nächsten Beitrag.

Möchtest du nun noch wissen, was du mit deinen frischen Schweizer Beeren am besten machst? Hier findest du feine Beeren-Desserts.

Headerbild: landwirtschaft.ch / Giorgio Skory

 

In Zusammenarbeit mit

Isabel H.
27. May 2019

Sehr interessanter Beitrag. Freue mich schon auf den nächsten.

Michèle H.
28. May 2019
Erdbeeren in Substrat

Ich bin überrascht, dass Erdbeeren so natürlich produziert werden, such wenn die nicht am Boden wachsen.

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