Bist du neu in der Küche? Starte mit Eiern! Sie verhelfen Kocheinsteigern spielend zum Genuss. Mit Eiertätsch, Pancakes und Co. punktest du vom ersten Tag an, egal ob süss oder salzig. Hol dir hier einige neue Rezepte und Tipps dazu.
Ein frühsommerlicher Sonntag wie aus dem Bilderbuch: Sonnenblumen leuchten, Bienen summen, ein Gartentisch steht erwartungsfroh bereit. Was darauf noch fehlt: ein süsses Zvieri. Wie wärs mit Omeletten? Ja, und wenn schon, dann in Form der berühmten Geburtstagstorte des schwedischen Kinderbuchhelden Pettersson: Wir denken an einen Stapel von Omeletten bzw. Crêpes, in dem jede Schicht dick mit Schlagrahm und Beeren, Konfitüre oder Nutella bestrichen ist – sehr verführerisch und voll Pinterest-tauglich.
Jana, eine 19-jährige Freundin unserer Familie, ruft nach unseren Töchtern: Heute wird Pettersson-Torte gebacken! Und schon stäubt die Küche vor Mehl und Puderzucker, Eier flutschen, Mädchen kichern. Stunden später: Obschon die Girls noch wenig Erfahrung in der Küche haben, ist ihnen ein Kunstwerk gelungen. Probier es mal aus – mit diesem Rezept wirst auch du zum Stapel-Künstler.
Dieser Tag liegt schon eine Weile zurück, ist aber unvergesslich, weil er meinen Teens den Einstieg in die Welt des Backens eröffnet hat. Seither brutzeln und tüfteln sie immer mutiger am Herd herum. Gestern haben sie am Ende eines Grillabends Pancakes nach diesen Rezept grilliert. Ich hätte es ihnen nicht zugetraut, aber mit einer Grillplatte haben sie es problemlos geschafft. Zu diesen Pancakes kann man frische Beeren und Schlagrahm servieren. Unser Clou dazu war die Beigabe von heissen Beeren und Aprikosen vom Grill.
Nur Mut, es lohnt sich! Dank des Einsatzes von Eiern erzielen auch Küchen-Neulinge rasch gute Erfolge: Mit Eiern kann fast nichts schiefgehen. Denk nur an ein Spiegelei. Das zu braten, ist ein Klacks – im wahrsten Sinne des Wortes. Das bringt jeder zustande. Wenn du aber noch einen Tick besser werden willst, dann schau in diesem Video, wie Profis ein Spiegelei braten.
Hüpfen wir daher gleich weiter zu Anfängerstufe zwei: zu Pancakes, Eiertätsch und weiteren Eierfladen. Die Franzosen nennen sie Omeletten und Crêpes, die Holländer Poffertjes, die Russen Blinis. Was bei allen gleich ist: Sie sind im Nu zubereitet, schmecken süss oder salzig. Du brauchst fürs Basisrezept bloss Eier, allenfalls noch etwas Mehl, Salz, Wasser oder Milch. Die Eier aufschlagen, verquirlen, in der Bratpfanne zu Fladen braten – das schaffst du locker! Verwende dazu aber bitte nur hochwertige, regionale Eier aus tierfreundlicher Produktion.
Danach wagst du dich an Stufe drei heran: Du fügst weitere Zutaten hinzu, wendest Profi-Tricks an und verfeinerst deine Gerichte. So werden deine Fladen raffinierter. Wie zum Beispiel eine perfekte französische Kräuteromelette gelingt, zeigt die Westschweizer TV-Köchin Annick Jeanmairet im Video: Darin siehst du, was darüber entscheidet, ob eine Omelette trocken und gummiartig wird oder eben perfekt luftig-leicht, cremig-weich und knusprig-braun.
Denn zwischen "gut" und "perfekt" liegt manchmal nur ein unachtsamer Moment. Annick Jeanmairet erklärt: "Bei Eiergerichten ist oft sekundenschnelles Arbeiten wichtig." Man denke etwa an ein Frühstücksei. Die meisten Leute mögen es nur, wenn es exakt drei Minuten gekocht wurde.
Umgekehrt braucht ein Eiergericht zuweilen weit mehr Geduld, als man gemeinhin denken würde. So erklärt Jeanmairet, wie wichtig es ist, eine Frittata ganz langsam, während etwa zwanzig Minuten, auf tiefer Hitze stocken zu lassen. Eine Frittata ist das italienische Pendant zur spanischen Tortilla: Beides sind Eierfladen, die mit Gemüse und/oder gekochten Kartoffeln vermengt werden. "Eine Frittata ist das perfekte Einsteiger-Menü", sagt Jeanmairet, "man kann sie in aller Ruhe zubereiten und danach lauwarm oder kalt geniessen." Darum eignet sie sich ideal für ein gemütliches Geköche in einer WG oder wenn spontan Besuch eintrudelt. Denn Eier hat man immer im Kühlschrank und irgendein Gemüse wird man im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe auch noch aufstöbern können.
Hier findest du ein Rezept für eine Tortilla und für eine Low-Carb-Gemüse-Frittata.
Lassen wir nun die Anfänger-Zeiten hinter uns: Wagen wir uns eine Stufe höher! Wir befolgen einen weiteren Hinweis von Annick Jeanmairet und tüfteln an einem provenzalischen Crespéou herum. Das kennst du nicht?! Sehr gut, deinen Gästen wird es gleich gehen. Überrasch sie darum mit diesem Gericht.
Du backst dafür drei grosse Omeletten in verschiedenen Farben und stapelst diese zu einer dreifarbigen "Torte" aufeinander: eine Schicht rot auf der Basis von Tomaten, eine grün mit Kräutern und oder Spinat, eine weiss mit Parmesan und Rahm. Wenn du magst, backst du auch noch eine vierte oder fünfte, zum Beispiel eine schwarze mit Oliven, eine gelbe mit Zwiebeln ...: "Der Crespéou bietet unendlich viele kreative, kulinarische Möglichkeiten", schwärmt Jeanmairet.
Nach den variantenreichen Konfi-Beeri-Rahm-Nutella-Füllungen in unseren Petterson-Torten wäre der Crespéou ein tolles neues "Hochstapler"-Projekt für Petterson und Findus. Ich freu mich schon auf den Tag, an dem meine Teens diese Herausforderung anpacken.
Mehr Rezepte für Ei-Liebhaber findest du auf der Website von Gallo Suisse und auf der Website von Annick Jeanmairet (wer zu wenig Französisch versteht, lässt sich die Texte via Übersetzungsprogramm auf Deutsch servieren).