Menu
Suchen
schliessen
Navigation schliessen
Zurück

Im orientalischen Hipster-Lokal in Zürich stehen sie selbstverständlich auf der Karte: «Geschmorte Süsskartoffeln mit Joghurtsauce», das nehme ich! Meine Freundin, eine Schweizerin, die meist in Afrika lebt, bestellt dasselbe und ruft: «Ah, Süsskartoffeln esse ich ja so oft!» Das Gericht duftet nach Kardamom und Kreuzkümmel – nach Ferien!

«Süsskartoffeln findest du bei den Exoten, aber sie stammen immer öfter auch aus der Schweiz.»

Heute will ich Süsskartoffeln zum ersten Mal selbst kochen und suche sie im Supermarkt: Liegen sie neben den normalen Kartoffeln, beim Wurzelgemüse? Nichts! Nein, die Verkäuferin führt mich in eine andere Ecke: Zu den Exoten. Tatsächlich, neben den Mangos und Papayas werde ich fündig. Das sind in der Regel meine unökologischen Tabu-Regale. Ich kaufe möglichst keine eingeflogene Ware, höchstens mal eine Ingwerknolle oder zwei, drei Limetten. Hier liegen nun aber die begehrten Süsskartoffeln. Zu meiner Überraschung prangt da sogar ein Schweizer Kreuz auf ihrer Kiste. Die sind von hier!

Na, also doch! Es gibt sie aus Schweizer Produktion! Letzte Woche, bei einem anderen Grossverteiler, hatte ich bloss welche aus Übersee gefunden und enttäuscht zurückgelegt. Es lohnt sich, wenn du dich umschaust und im Handel nachfragst. Kleiner Tipp: Du kannst sie dir auch in Schweizer Bio-Qualität im Online-Handel bestellen.

Um mehr über die süsse Knolle zu erfahren, frage ich jenen Schweizer Bauern an, der als erstes Start-up Süsskartoffeln in grösseren Mengen produziert hat und damit unter anderem auch die Migros beliefert. Simon van der Veer lebt im Seeland, in der Nähe von Biel. 2014 setzten er und sein Schwager Christian Hurni erstmals die exotischen zarten Pflänzchen in die Seeländer Erde. 

Bildquelle: Batati

Die beiden Seeländer Landwirte entwickelten für die Süsskartoffeln das erfolgreiche Label «Batati» – das entspricht der Bezeichnung «Batate», denn so wurde die Kulturpflanze einst in den lateinamerikanischen Hochkulturen genannt. Sie  können ihre Produktion jedes Jahr steigern: «Wir entwickeln immer mehr Fingerspitzengefühl und Fachkenntnisse», sagt van der Veer. Der Umgang mit den Batati ist anspruchsvoll, weil keine Chemie eingesetzt werden darf und eine intensive Bodenbearbeitung nötig ist – das verlangt viel Arbeit, viel Handarbeit auch. Aber es lohnt sich: Van der Veer und Hurni haben 2018 den landwirtschaftlichen Innovationspreis 2018 des Kantons Freiburg erhalten. Sie engagieren sich auch sozial, indem sie mit Organisationen zusammenarbeiten, die vorläufig aufgenommenen Asylsuchenden Arbeitseinsätze ermöglichen. Und sie setzen alles daran, Food Waste zu vermeiden: «Unser Ziel ist, dass wir 100 Prozent der Süsskartoffelpflanze verwerten können. Leider sind wir noch nicht so weit», sagt van der Veer.

Er selbst geniesst seine Batati gerne nach einfachstem, wie er sagt: «männertauglichem» Rezept: «Stücke schneiden, salzen, pfeffern, mit Rapsöl beträufeln und bei 220 Grad eine Viertelstunde im Ofen lassen.» Kommt seine Frau zum Einsatz, so verarbeitet sie die Süsskartoffeln ausserdem zu allem, was sie auch mit normalen Kartoffeln macht: zu Stocki, als Würfelchen zum Salat, als Beilage zum Raclette oder auch als Suppengemüse. Denn ja: Die Bataten sind ein Gemüse, ein Wurzelgemüse und eigentlich gar keine Kartoffel. Aber egal: Du kannst sie dennoch wie Kartoffeln einsetzen, sie werden allerdings schneller weich als unsere Härdöpfel und schmecken süsser.

Von Batati-Profi van der Veer erfahre ich auch, worauf du bei Einkauf und Lagerung achten sollst:

  • Lokal und sozial einkaufen: Süsskartoffeln mit dem Label «Batati» stammen aus der Schweiz und gedeihen in einem Sozialprojekt.
  • Süsskartoffeln sollen eine gleichmässige Färbung und feste Konsistenz aufweisen.
  • Lege sie nie in den Kühlschrank. Lagere sie in einem trockenen, dunklen Raum bei zwischen 12 und 20 °C.
  • Gesund sind sie sowieso, aber ihre Schale enthält die meisten Nährwerte. Du kannst sie gut waschen und mit Schale verwerten, sofern du das magst.
  • Du kannst sie roh oder gekocht einfrieren. Nach dem Auftauen sofort verarbeiten und geniessen.
  • Beim Kochen sind kaum Grenzen gesetzt. Experimentiere! Nutze die trendigen Rezepte, die du online findest. Erzähle mir davon! Was funktioniert? Was nicht?

 

Ohne lange zu fackeln, bereite ich die Süsskartoffeln nach Gefühl und ohne Rezept zu: Sie werden in ein kleines Bad aus Sojasauce, Honig und Chillipulver getaucht, anschliessend aufs Blech gelegt, mit Sesamsamen und gehacktem, frischem Koriander bestreut und kurz gebacken. Minuten später duftet es nach Ferien.

Hier findest du noch mehr Infos über uns und Batati.

 www.batati.ch

Und hier einige Rezeptideen:

Aus dem Ofen mit erfrischender Sauce:
Baked Potatoes mit Kichererbsen und Tzatziki

Der etwas andere Burger:
Süsskartoffel-BBQ-Burger

Neu interpretiert, schmeckt super:
Süsskartoffel-Lasagne

Schmeckt auch süss:
Süsskartoffelkuchen

Hier findest du weitere Süsskartoffel-Rezepte.

Weitere Posts von Gabriela Bonin
schliessen
Dem Blog folgen

Gerne informieren wir dich per Mail über neue StadtLand-Posts. Du kannst dich jederzeit wieder abmelden.

schliessen
Deine Meinung zählt!

Du wurdest zufällig ausgewählt. Uns interessiert Deine Meinung zu unserem Blog. Du hilfst uns damit, unseren Blog weiter zu verbessern.

Mit etwas Glück kannst Du einen von 3 Einkaufsgutscheinen im Wert von je 100.- Franken gewinnen.

Danke für Deine Unterstützung.

Zur Umfrage

schliessen
Anmeldebestätigung

Hallo %s

Wir freuen uns, dich als neuen Abonnenten willkommen zu heissen.
Der Anmeldeprozess ist nun komplett abgeschlossen.